Sammeln

Sammeln

Auszug aus der Heimeroder Chronik 1937-2012 (Beitrag von Dietmar Dörge)

Dass in den Nachkriegsjahren Metallschrott aller Art gesammelt wurde, ist sicher auch der „jungen Generation“ bekannt. In den Konservendosen sammelten wir Nägel und Schrauben. Für eine volle Dose bekamen wir zwei oder drei Pfennig. Das Geld wurde für „Bolchen“ (Bonbons) ausgegeben.

Zur Sammelstelle Hartung trugen wir Kamille, Huflattichblüten und Schachtelhalm. Daraus wurde Tee gemacht.

Gudrun und Dietmar Dörge

In einem alten Kinderwagen (ohne Räder) zogen wir bis Neunkirchen um Weinbergschnecken zu sammeln. Mit Glück bekamen wir für eine Sammlung 20-30 Pfennig. Von Familie Hartung bekam man einen Metallring, durch den die Tierchen nicht hindurchpassen durften. Ferner wurden im Wald Brennholz und Bucheckern und Pilze gesammelt. Der Inhaber des Lebensmittelgeschäfts (Herr Hinze) tauschte die von uns gepflückten Schlüsselblumen gegen Kandis ein.

Unsere Eltern bei der Arbeit zu helfen, war selbstverständlich. Die gepflanzten Kartoffeln mussten von Unkraut befreit und später angehäuft (angerodet) werden. Im Herbst wurden sie von den Erwachsenen gerodet und von uns Kindern aufgesammelt und in Säcke gefüllt. Im Handwagen transportierten wir sie nach Hause zum Einlagern im Keller.

Auch das heranwachsende Getreide brauchte ständig Pflege mit der Hacke. Das riefe Getreide wurde von Hand gemäht und mit Strohbändern gebündelt, diese Bündel dann zu Stiegen zusammengestellt. Das abgetrocknete Korn wurde mit einem Pferdefuhrwerk zum Dreschplatz nach Liebenburg oder Heissum gefahren. Bei der Fahrt dorthin saßen wir Kinder oben auf dem Fuder. Aus dieser erhöhten Lage gelang es uns Äpfel von den Bäumen zu pflücken.

Das Getreide brachten wir nach un nach zum Schroten zur Windmühle Minning nach Liebenburg. Es diente, wie auch der größte Teil der Kartoffeln, zur Schweinemast. Genauso wie die gesammelten Brennesseln und Disteln, die im Sommer das Hauptnahrungsmittel der Schweine war.

Corona…

Corona…

Es tauchen immer wieder neue Informationen über sämtliche Kanäle auf: WhatsApp, Twitter, Internetseiten, Telefon, usw. Zeit um mal ein paar Erfahrungen wiederzugeben. Kann jeder für sich werten und natürlich nutzen.

RKI

Im beruflichen Umfeld taucht immer wieder das Robert-Koch-Institut (RKI) als verlässliche Informationsquelle auf. Das Institut ist auch erste Beratungsquelle für die Bundesregierung. Über die Homepage informiert das Robert-Koch-Institut die Öffentlichkeit: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV_node.html

Prof. Dr. Christian Drosten

Herr Prof. Dr. Christian Drosten ist ein Virologe, arbeitet am Deutschen Zentrum für Infektionsforschung und aktuell persönlicher Berater der Regierung, wie man liest. Seinen Aussagen wird also auf oberster Ebene Vertrauen geschenkt. Bleibt immer zu hinterfragen, ob die Aussage die Herr Drosten angeblich getroffen hat, auch wirklich von ihm stammt. Schließlich könnte ja selbst ich per WhatsApp Nachricht behaupten, Herr Drosten findet das mittlerweile alles nicht so schlimm… Bißchen Kopf einschalten und die Informationen hinterfragen hilft auch im Digitalzeitalter. Entschuldigung – das ist elementare Voraussetzung.

AOK richtet Hotline ein

Die AOK hat ab sofort eine Corona Info-Hotline für Einwohner aus Niedersachsen eingerichtet. Dort können die Fragen rund um den Gesundheitsschutz beantwortet werden. Expertinnen und Experten beantworten in der Zeit von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr unter der Telefonnummer 0511 4505-555 Fragen zum neuen Coronavirus SARS-CoV-2. Diese Hotline wurde eingerichtet, um die Bürger besser informieren zu können.

Heimerode erhielt die ersten Einwohner – GZ Bericht

Heimerode erhielt die ersten Einwohner – GZ Bericht

Auszug aus der Goslarschen Zeitung 1937

Einzug in die Othfresener Siedlung. Neu Heimerode erhielt die ersten Einwohner – neue Häuser im Bau – Neue Landvermessung

„In der letzten Woche sind die ersten fünf Siedler in die Bergmannssiedlung zwischen Othfresen und Liebenburg eingezogen. Aus diesem Grunde erscheint es uns Angebracht einiges darüber zu schreiben.

Geographisch gehört die Stelle, an der sich die Siedlung befindet, zu Othfresen, landschaftlich dagegen mehr zu Liebenburg, denn der Flötheberg liegt gewissermaßen als Grenze zwischen Othfresen und dem neuen Ortsteil. Unweit der Siedlung und zwar etwas unterhalb – nach dem Tannenwald zu – hat vor dem Dreißigjährigen Krieg schon ein Örtchen Heimerode gelegen, dass in dem unglückseligen Krieg aber ganz und gar vernichtet worden ist und von dem nichts anderes übrig geblieben ist als der Name, der jetzt vielleicht den neuen Ortsteil bezeichnen wird.

Die Lage ist landschaftlich sehr schön und vor allen Dingen sehr gesund, dank der umliegenden Wälder.  Kommt man von Othfresen aus durch den Einschnitt am Flötheberg, so kann man die Siedlung gut übersehen. Mit ihrem weißen Anstrich und grauen Dächern machen die schmucken Häuser schon von weitem einen freundlichen Eindruck, der noch besser wird, wenn man sie näher in Augenschein nimmt.

Man hat in jeder Beziehung versucht, allen Wünschen der Siedler gerecht zu werden und dieser Versuch scheint sehr gut gelungen zu sein, dass beweisen die zufriedenen Gesichter der Läute, denen man begegnet. Alle Bequemlichkeiten, die man sich auf dem Lande wünschen kann, sind da. Zunächst ein über 1000 qm großer Garten mit ganz vorzüglichem Boden. Die Gärten sind – nebenbei gesagt – schon bestellt, und zwar nicht nur die fünf, sondern fast alle und es ist rühren zu sehen wie die Bergleute in ihrer freien Zeit wetteifern, wer wohl den schönsten Garten hat.

Die Häuser bestehen aus fünf Zimmern, von denen sich drei (Größe 8, 12, und 14 qm) im Erdgeschoß und zwei (Größe 14 und 16 qm) darüber befinden. Die Zimmer sind – das geht ja aus obigen Zahlen hervor – schön geräumig. Neben der Küche befindet sich ein Vorratsraum. Oben – unter dem Dach – ist dann noch ein Trockenboden. In dem kleinen Anbau befindet sich dann  Schweine- und Ziegenstall und Waschküche, darunter der Keller. Alles unter einem Dach wie es den Wünschen entspricht und alles auch bei schlechtestem Wetter trockenen Fußes zu erreichen. Dann noch die große Annehmlichkeit: „Fließendes Wasser“, dass man auf dem Lande gar oft entbehrt.

Im Ganzen sind hier jetzt 19 Siedlungshäuser im Rohbau fertig, während sich noch über 20 im Bau befinden, zu denen sich immer neue gesellen. Träger des Unternehmens ist die Niedersächsische Heimstätte. Aber auch die Grube Fortuna, die das Land für die Siedlungsbauten zur Verfügung stelle, baut hier noch sechs Werkwohnungen. Zweifamilienhäuser, die an der Landstraße liegen, und die auch recht schön zu werden versprechen.

Aber damit nicht genug – Othfresen vergrößert sich auch an anderen Stellen. So sind am früheren Sonnemannschen Hof, der auch schon zu Wohnungen umgebaut worden ist, ebenfalls von Fortuna vier Zweifamilien – und fünf Einfamilienhäuser im Bau. Aber das genügt auch noch nicht, um die vielen zuziehenden Familien unterzubringen. Oberhalb des Bahnhofes, zwischen dem Bahnanschluss nach Fortuna und dem Weg nach „Ida“ ist man mit Vermessungsarbeiten beschäftigt. Auch hier wird man demnächst den ersten Spatenstich zu einer neuen Siedlung tun. Und alle Häuser werden so schön gebaut wie diejenigen, die jetzt bezogen worden sind, und sehr viel Familien werden durch die Annehmlichkeiten des Wohnens in der schönen Lage entschädigt für das lange warten und die Trennung. Nicht nur die Glücksgöttin Fortuna ist ihnen hold gewesen, sondern auch die Verwaltung der Grube Fortuna, denn sie hat beim Bau dieser Wohnungen gezeigt, dass sie für ihre Gefolgschaftsmitglieder das richtige soziale Verständnis hat. Sie hat ihren Bergleuten Wohnungen bauen lassen, um die sie wirklich zu beneiden sind, zumal demnächst auch die Äußerer Einfassung der Häuser, d.h. Straße, Vorgärten usw. noch verschönert werden sollen. Interessant ist wohl noch, dass auch der Klapperstorch schon Einzug in die neue Siedlung gehalten hat. Bei der Familie des Bergmanns Richard Erich wurde als drittes Kind am Dienstag eine Tochter geboren.“

Privates Foto um 1938

Auf der rechten Seite sind die Häuser der Kunzendorfer Straße zu sehen. Auf der linken Seite die im Bau befindlichen Häuser der Ludwigsdorfer Straße und Teile der Falkenberger Straße. Im Hintergrund der Förderturm von Schacht Bismarck.