Die Bank!

Immer, wenn Du denkst…

…Du siehst nichts mehr, kommt irgendwo was Gelbes her! Heute war es wieder Zeit für den Sonntags-Spaziergang. Das schöne an der Natur ist unter anderem, dass das gleiche Fleckchen Erde, doch irgendwie immer anders wirkt. Was für ein Nebel!

Maximal 50 Meter Sichtweite. Doch wer jemals bezweifelt hat, dass Signalkleidung etwas bringt, dem kann ich heute das Gegenteil beweisen: Signalkleidung sticht einfach mal ins Auge, auch bei Nebel. Wir Heimeröder gehen da auf Nummer sicher.

Die Gipskuhle aus der Luft aufgenommen

Die Gipskuhle

Nach hinten raus… gibt es bei uns auf jeden Fall die Gipskuhle. Früher, als ich noch jung war, war sie ein mit Tannen bepflanztes Wäldchen mit einer idyllischen Kuhle in der Mitte. Legende zahlreicher wilder Partys und Kindergeschichten über die Zwergenhöhle. Bis, ja bis der BUND die Renaturierung in Angriff nahm und erstmal alles platt machte.

Ich muss zugeben, ich war damals Mitglied einer renitenten „Wir wollen das nicht“ Gruppe. Haben die Arbeiter übelst beschimpft, dachten über Molotow Cocktails nach, um die Arbeiten zu torpedieren, wildeste Pläne geschmiedet, wie wir das wohl verhindern könnten… Na ja, ein bißchen übertrieben, aber einverstanden waren wir nicht.

Weil wir damals noch nicht sehen konnten, was heute daraus geworden ist. Heute, viele Jahre später, ist die Gipskuhle ist ein echter Hingucker geworden und es lohnt sich einfach mal vorbeizukommen und reinzuschauen. Für alle Interessierten hier ein Video:

Drohnenflug über die Gipskuhle
Die Vorstandssitzung

Die Vorstandssitzung

Rein kommen

Mit gut 75 Minuten Verspätung kam ich am Veranstaltungsort an. Da stand der 2. Vorsitzende für eine Zigarettenpause vor dem Eingang. Drinnen ging es wahrscheinlich so hoch her, dass er erstmal eine Pause brauchte. Ich ärgerte mich, dass ich nicht von Beginn an dabei sein konnte. Hatte ich doch so gar keine Vorstellung, wie eine Vorstandssitzung in so einer Siedlergemeinschaft abläuft…

Als ich hereinkam, standen Getränke auf dem Tisch und 4 Vorstandsmitglieder saßen drumherum: Arnold Ahrens, Sabine Röhr, Kathrin Fürtauer und Rüdiger Dettmer. Auf Nachfrage antworteten sie, die Sitzung wäre um 18:00 Uhr gestartet – ich glaube das jetzt einfach mal. Sitzungsgeld gibt es keins. Ehrenamt wird hier noch mit Leib und Seele gelebt. Der Vorstandsvorsitzende (oder auch vereinfacht „Der Präsident“ betitelt) macht einen sehr sicheren Eindruck.

Auf der Tagesordnung

Routiniert wird mir kurz das bisherige Geschehen wiedergegeben:

  • Die Verteilung der Mitgliederzeitung in Othfresen stand zur Diskussion. Othfresener in der Heimeröder Siedlergemeinschaft – unglaublich welche Reichweite dieser Verein besitzt. Nach längerer -sagen wir mal „nebenberuflicher“- Auszeit übernimmt das jetzt wieder Sabine Röhr.
  • Für die nächste Mitgliederversammlung stehen Ehrungen auf dem Programm. Kathrin Fürtauer übernimmt die Aufgabe.
  • Draußen am Siedlerheim steht mal wieder der Heckenschnitt an. Das muss organisiert werden.
  • Im Siedlerheim macht sich die Fäulnis breit. Weniger bei den Mitgliedern, als vielmehr im Fachwerk. Hier ist unbedingt fachkundige Beratung notwendig.
  • Der „Getränkeschrank“ muss unbedingt renoviert werden, da auch hier die Feuchte für Probleme sorgt.
  • Ein Mitglied hat für den Dorffest-Umzug auf eigene Rechnung eine Versicherungspolice bezahlt – die soll erstattet werden.
  • Was passiert mit den „Feuer und Flamme“ T-Shirts vom Umzug? Die Diskussion wird nicht ernsthaft geführt und führt ins Reich der wilden Fantasien…
  • Die Frage, ob Bilder vom Festumzug des Dorffest auch ohne Einwilligung der Teilnehmer auf die Webseite gestellt werden dürfen, nehme ich zur Klärung mit.

Raus kommen

Ich bin bisher nicht so aktiv gewesen, in dieser Siedlergemeinschaft. Und so erfahre ich noch, dass die Siedlergemeinschaft „Heimerode“ im Jahr 2015 mit der Siedlergemeinschaft „Schulsiedlung“ aus Othfresen fusioniert ist. Allerdings hat das nicht dauerhaft zur Steigerung der Mitgliederzahl geführt. Insgesamt 78 sind es aktuell. Das Fazit des Präsidenten lautet: „Aus der Vergangenheit betrachtet, ist die Mitgliederentwicklung nicht so gut, für die Gegenwart ist es ok und wenn die Zahl in Zukunft so stabil bleiben würde, wäre es perfekt!“ – da merkt man gleich diesen positiven Flow. Man muss dieses Wirtschaftsprinzip des ewigen Wachstums auch nicht auf alle Bereiche des Lebens anwenden. Vielleicht ist „Überlebensfähigkeit“ für den Verein ein viel besseres Prinzip. Um 20:00 Uhr war die Sitzung für beendet erklärt. Aber nach der Sitzung ist vor der Sitzung… am 03.12. geht es bereits weiter.

Riesen-Schaf in Heimerode entdeckt!

Riesen-Schaf in Heimerode entdeckt!

Auch in Heimerode ist nicht jeder Tag wie der andere. Manchmal passieren Dinge, die ahnt man nicht mal im Entferntesten… Der Sonntagnachmittag-Spaziergang führte wieder mal nach hinten raus an der Gipskuhle vorbei. Hinter der Gipskuhle begegnete uns erst eine Horde Ziegen. Kleine Schaukämpfe inklusive. Imponiergehabe, nehme ich an.

Wie dem auch sei, 30 Meter weiter kamen die besagten Schafe. Auf den ersten Blick nicht so ungewöhnlich, bis auf die 1-2 verirrten Ziegen in der Horde. Aber dann war es plötzlich da – auffällig groß und bunt: das RIESEN-SCHAF!

Ich vermute, es ist der Anführer der Truppe. Das kennt man ja, die größten Schafe, sind meistens die Anführer. Ich hatte lange überlegt, ob ich aus der Story eine große Nummer mache. Aber mal ehrlich, wenn das raus ist: Neugierige Tagestouristen noch und nöcher – dann wäre es vorbei mit der Idylle, in unserem schönen Heimeröder Umland. Nein, das will doch keiner…