Rein kommen
Mit gut 75 Minuten Verspätung kam ich am Veranstaltungsort an. Da stand der 2. Vorsitzende für eine Zigarettenpause vor dem Eingang. Drinnen ging es wahrscheinlich so hoch her, dass er erstmal eine Pause brauchte. Ich ärgerte mich, dass ich nicht von Beginn an dabei sein konnte. Hatte ich doch so gar keine Vorstellung, wie eine Vorstandssitzung in so einer Siedlergemeinschaft abläuft…
Als ich hereinkam, standen Getränke auf dem Tisch und 4 Vorstandsmitglieder saßen drumherum: Arnold Ahrens, Sabine Röhr, Kathrin Fürtauer und Rüdiger Dettmer. Auf Nachfrage antworteten sie, die Sitzung wäre um 18:00 Uhr gestartet – ich glaube das jetzt einfach mal. Sitzungsgeld gibt es keins. Ehrenamt wird hier noch mit Leib und Seele gelebt. Der Vorstandsvorsitzende (oder auch vereinfacht „Der Präsident“ betitelt) macht einen sehr sicheren Eindruck.
Auf der Tagesordnung
Routiniert wird mir kurz das bisherige Geschehen wiedergegeben:
- Die Verteilung der Mitgliederzeitung in Othfresen stand zur Diskussion. Othfresener in der Heimeröder Siedlergemeinschaft – unglaublich welche Reichweite dieser Verein besitzt. Nach längerer -sagen wir mal „nebenberuflicher“- Auszeit übernimmt das jetzt wieder Sabine Röhr.
- Für die nächste Mitgliederversammlung stehen Ehrungen auf dem Programm. Kathrin Fürtauer übernimmt die Aufgabe.
- Draußen am Siedlerheim steht mal wieder der Heckenschnitt an. Das muss organisiert werden.
- Im Siedlerheim macht sich die Fäulnis breit. Weniger bei den Mitgliedern, als vielmehr im Fachwerk. Hier ist unbedingt fachkundige Beratung notwendig.
- Der „Getränkeschrank“ muss unbedingt renoviert werden, da auch hier die Feuchte für Probleme sorgt.
- Ein Mitglied hat für den Dorffest-Umzug auf eigene Rechnung eine Versicherungspolice bezahlt – die soll erstattet werden.
- Was passiert mit den „Feuer und Flamme“ T-Shirts vom Umzug? Die Diskussion wird nicht ernsthaft geführt und führt ins Reich der wilden Fantasien…
- Die Frage, ob Bilder vom Festumzug des Dorffest auch ohne Einwilligung der Teilnehmer auf die Webseite gestellt werden dürfen, nehme ich zur Klärung mit.
Raus kommen
Ich bin bisher nicht so aktiv gewesen, in dieser Siedlergemeinschaft. Und so erfahre ich noch, dass die Siedlergemeinschaft „Heimerode“ im Jahr 2015 mit der Siedlergemeinschaft „Schulsiedlung“ aus Othfresen fusioniert ist. Allerdings hat das nicht dauerhaft zur Steigerung der Mitgliederzahl geführt. Insgesamt 78 sind es aktuell. Das Fazit des Präsidenten lautet: „Aus der Vergangenheit betrachtet, ist die Mitgliederentwicklung nicht so gut, für die Gegenwart ist es ok und wenn die Zahl in Zukunft so stabil bleiben würde, wäre es perfekt!“ – da merkt man gleich diesen positiven Flow. Man muss dieses Wirtschaftsprinzip des ewigen Wachstums auch nicht auf alle Bereiche des Lebens anwenden. Vielleicht ist „Überlebensfähigkeit“ für den Verein ein viel besseres Prinzip. Um 20:00 Uhr war die Sitzung für beendet erklärt. Aber nach der Sitzung ist vor der Sitzung… am 03.12. geht es bereits weiter.